Reden und reden lassen

Worte wirken! Sie können wohltun und wehtun. Sie können Nähe schaffen und Distanz. Sie können beflügeln und kränken, ermutigen und verunsichern. Wir können einen Menschen aufblühen lassen, mit dem, was wir sagen, wir können ihn auch zutiefst verletzen. Wir können Herzen öffnen und zutexten.

Wie wir mit anderen Menschen im Gespräch sind, das entscheidet darüber, wie unsere Beziehungen aussehen. Gerade in der Sterbe- und Trauerbegleitung ist es wichtig, heilsame Kommunikation zu lernen.

Zwei Tiere begleiteten uns im Seminar der Hospizgruppe: ein Wolf und eine Giraffe (Foto). Der Wolf ist bissig, polternd und verletzend. Die Giraffe hat einen langen Hals, beobachtet aus dem Abstand heraus und steht für unvoreingenommene Empathie.

Was ich mitgenommen habe, auch für die alltäglichen Gespräche: Zuhören ist ganz wichtig und heilsam. Wenn der andere spricht, nicht eigene Geschichten erzählen, nicht beurteilen und werten, keine Ratschläge geben, eher fragen: Habe ich das richtig verstanden? Bei mir ist angekommen, dass du …..! Habe ich das richtig interpretiert? Wichtig ist, Gefühle wahrzunehmen, mich in den anderen reinzuversetzen! Es ist erstaunlich, wie viele Menschen jemanden zum Zuhören suchen.

Wenn ich etwas klären möchte, dann beginne ich das Gespräch nicht mit: „Du bist ….! Du hast …..!“ Ich sage, wie ich mich fühle, wie ich etwas wahrnehme! Ich sende „Ich-Botschaften“.

Das waren wertvolle Impulse!